Dienstag, 24. Dezember 2013

Es wird Weihnachten?

Vorweihnachtszeit, davon merkt man hier leider nicht viel.
Jedenfalls nicht in der Vorstadt!
Also haben meine ungarische Freundin Flora und ich beschlossen, wir bringen Weihnachten in unsere Häuser! Was daraus geworden ist? Naja, das sieht man:

Wir backen Lebkuchen. Frei Schnauze!


Sie schmecken besser als sie aussehen! Der einzige Nachteil? Naja, kauen kann man sie eher schwer bis weniger.
 Es wurden die Bäume verkleidet!
 Nicht nur die Bäume, nein! Die ganze Kirche wird belichtert
 Die hiesige Weihnachtsdeko kennt keine Schneeflocken. Aber Libellen!
 Mitten auf dem Platz im Zentrum der Stadt steht ein riesiger, leuchtender Weihnachtsbaum.
 Kein Baum wurde ausgelassen!
 Es hat etwas so Lichterfestartiges, weniger weihnachtlich.
 Wie auf jedem Weihnachtsmarkt gibt es Fressbuden!
 Zauberbaum, er leuchtet auch Blau!
 Und Pink! Eigentlich auch gelb und rot und türkies und alle Farbtöne dazwischen.
 Ich hatte von der Weihnacht im Haus gesprochen! Hier ist er, mein selbstgebastelter Adventskranz.
Mit Keksen :)


Und dann wurde es auch recht schnell wirklich Weihnachten! Ich war mit meiner Gastmama
einen Weihnachtsbaum kaufen, der trotz Plastik sogar nicht ganz blöd aussah. Mit sehr viel Glitzer und bunt geschmückt stand das Bäumchen dann gegenüber dem Pool.

Die Weihnachtsfeier lief etwas anders ab als ich es gewohnt bin.
Als ich am 24. aufstand und allen fröhliche Weihnachten wünschte, wurde ich lachend korrigiert: Weihnachten ist erst am 25. Dezember!
Am späten Abend des 24. Dezember, als zuhause in Deutschland bzw. Österreich schon die gaze Weihnacht vorbei war, trudelte langsam die Familie ein. Erst wurde lecker gegessen und dann hieß es, bis Mitternacht zu warten. Wie wir es an Sylvester machen, gab es einen Countdown und jeder hatte ein Glas in der Hand. Dann war endlich Weihnachten!
Feliz Natal! Fröhliche Weihnachten!

Natürlich gab es auch Geschenke! In meiner Gastfamilie wird traditionell nach dem Wichtelprinzip geschenkt; das heißt jeder zieht einen Namen und dieser Person schenkt er etwas. Da das alles geheim ist, weiß niemand von wem er ein Geschenk bekommt und beim Geschenke Auspacken wird daraus ein kleines Ratespiel, wobei der Schenker sein Wichtelkind beschreibt.
Es war ein sehr schöner Abend, wenn auch mal etwas anders, vorallem die Poolparty!

Montag, 9. Dezember 2013

Ich tanze!

Tanzeeeen!
Schon fast seit meiner Ankunft hier nehme ich an einem Tanzkurs teil für den modernen Tanzstil Ragga Jam. Man kann es sich etwa wie eine figurbetonendere Art Hip Hop vorstellen und es macht sehr viel Spaß!Bald haben wir angefangen für die Jahresendaufführung zu trainieren und am ersten Advent hatten wir die erste Vorstellung in einem Theater!
Von der zweiten, öffentlichen Aufführung auf dem großem Platz im Zentrum von Dourados habe ich hier ein paar Fotos





Donnerstag, 14. November 2013

Eine Runde Menschen!

Das sind meine Gastmama Deilce, ich und Gastpapa Volmir
Hier sieht man meine Brüder mit ein paar ihrer Freunde und meine Gastmama (v.l.n.r.: Evelize, Sabrina, Vagner, Vitor, Vander, Pedro, Denilce, Franzi)
Dieses Foto von meinem zweiten Wochenende zeigt alle Gastschüler aus Dourados und Umgebung (v.l.n.r.: Franzi, Flora - Ungarn, Letizia - Italien, Bert - Belgien, Angelo - Frankreich, Niccolo - Italien)

Ein paar meiner Freunde und lassenkameraden ann man hier vor dem beliebtesten Eiscafé Dourados' sehen (Mal ausgegangen von den Nasenspitzen v.l.n.r.: Joao, Izabela, Aline, Ana Luiza, Mädchen aus meiner Parallelklasse dessen Namen ich leider nie erfahren habe, Luis, Ich)
Einige meiner besten Freunde (Gabriel, Mattheus, Nathalia, Ana Luiza, Juliana, Ich, Marli)

Das war es bischer auch wieder leider! Bilder von den anderen Teilen meiner Familie hier kommen noch; ich habe bisher nur leider keine schönen gefunden ;)



Freitag, 25. Oktober 2013

Fakten und Unterscheide über, um, zu und so. Brasilien ;) N° 2

Es passiert hier nicht viel. Es regnet ab und zu, aber ansonsten ist es einfach nur sehr warm und sonnig! Weigstens gibt mir das die Möglichkeit mal ein paar mehr Fotos zu machen, die ich am Ende des Posts zeigen werde :)

Aber jetzt erstmal zu den Fakten und Unterschieden!

 Kaffee kommt aus Brasilien, also trinken die hier sehr viel Kaffee - Sollte man meinen! Aber ganz im Gegenteil, hier trinkt man nur teeartige Getränke aus Paraguay. Ich bin am rätseln, warum das so ist: Also erstens schmeckt das kalte teeartige getränk aus Paraguay zwar sehr gut, aber es ist eben kalt! Das andere ist warm, aber es schmeckt nicht.
Dagegen trinkt man bei uns in Deutschland ja Kaffee bis zum Morgengrauen. Und danach. Und davor. Und überhaupt immer.
Nun, vielleicht trinken wir den Brasilianern den Kaffee weg? Möglich wäre es.
Dafür trinken Brasilianer den Paraguayanern ihre Teekräuter weg.

Zu den Teekräutern muss ich ja jetzt aber doch mal was erzählen.
Also, wie gesagt gibt es zwei Sorten von Getränken.
Das Kalte wird Terere genannt. Und so funktionierts: Man nimmt ein Beliebiges Glas oder einen Becher oder Ähnliches. Dort hinein kommen dann die Kräuter. Davon gibt es viele Varianten; mit Zitronngras, mit Früchtegeschmack oder einfach ganz natürlich. In meiner Familie trinkt man letzteres und ich finde es ehrlich gesagt auch am besten!
So, das sollte jetzt etwa so aussehen:
 Als nächstes braucht man lieses strohhalmartige Ding hier:
 Und steckt es so tief wie möglich in die Kräuter:
Dann nur noch Eiswasser (und zwar richtiges Eiswasser, nicht nur einfach kaltes Wasser) draufkippen und fertig ist der Salat! -äh, das Getränk.
Es ist super für heiße Tage, weil es total erfrischt und das Wasser ein wenig nach etwas schmecken lässt!

Das Warme der beiden Getränke ist ziemlich ähnlich wie Terere. Es gibt nur kleine, aber feine Unterschiede: Es wird mit heißem Wasser getrunken (okay, der Unterschied ist recht groß... aber es ist beides Wasser!); die Kräuter sind ein wenig anders, feiner und mit anderen Zutaten; man trinkt es aus speziellen Bechern; die Kräuter werden nicht lose hineingeschüttet, sondern bis oben hin festgeklopft; die Metallstrohhalme sind etwas anders.
Ich persönlich mag das nicht wirklich, aber meine Gasteltern trinken das fast nur, sogar wenn es warm ist! Ich trinke aber mit meinen Brüdern Terere; sowieso ist Terere eher bei Jugendlichen, Kindern und jungen Erwachsenen beliebt und das andere, dessen Namen ich bedauerlicherweise vergaß, ist eher bei Erwachsenen angesagt.

Das wars auch schon wieder fürs Erste! Und jetzt kommen die versprochenen Fotos!







Ich war mit meinen Gasteltern Joggen. Beziehungsweise waren sie Joggen und ich bin rumgerannt und hab den Park fotografiert! Und ja, der Park besteht größtenteils aus See ;)
ich glaube insgesammt habe ich mehr Sport gemacht als Mãe und Pai; ich musste ständig vor Mückenschwärmen fliehen, die mich fressen wollten!

Gerdade regnet es in Strömen, ich war vorhin schon unter der Dusche - also draußen, neben dem Pool! Ist wirklich angenehm nach drei Tagen schwüler Hitze! Und der brsilianische regen riecht viel besser als der zuhause...

So, ich hoffe ich hab euch ein wenig neidisch gemacht im kalten Detschland :)

Freitag, 4. Oktober 2013

Fakten und Unterscheide über, um, zu und so. Brasilien ;) N° 1

Da ich momentan nicht wirklich lange Geschichten zu erzählen habe, sammel ich hier mal so ein paar Kurzberichte und  sinnlose interessante Fakten über das Leben hier in dieser Postreihe.

Wind und Wetter unterscheiden sich sehr von den deutschen Varianten. Zuhause kündigt sich ein Gewitter immer mit dunklen Wolken, Sturm und Wetterbericht an. Hier allerdings stürmt es zuerst, man sieht vor lauter Himmel keine Wolken mehr und es staubt. Wegen der niedrigen Häuser und weiten, trockenen Felder wird der Wind nicht aufgehalten und der Staub von keinen Bäumen abgefangen, also bricht aus heiterem Himmel ein Staubsturm herein. Manchmal sieht man gerade mal drei Meter weit. Dabei draußen zu sein, eine riesige Grillparty zu schmeißen und Getränke aus kalten, nassen Dosen zu süppeln endet dann meist damit, dass alles mit einer rötlichen Staubschicht bedeckt ist, man so viel Dreck geschluckt hat wie in der ganzen Sandkastenzeit und man aussieht, als wär man braun geworden. Wenn man dann noch schwitzt (ich zum Glück nicht, war aber auch die einzige mit kurzen Hosen) ist der schöne rote-Erde-Tient verwischt und fleckig. Man sollte bei so einem Wetter keine weißen T-Shirts tragen!
Nun gut, wenn man dann aber wieder zu hause, sauber und blass ist, hofft man nur noch inständig auf Regen.
In Deutschland kennen wir ihn zwar auch, aber hier wird der Begriff Platzregen nochmal ganz neu definiert. Ich sah aus dem Fenster, sehe blauen Himmel und Sonne, und plötzlich seh ich keinen Meter mehr weit, weil da eine Wand aus Wasser ist. Ich habe gerade genug Zeit mir zu denken Was für ein Mistwetter! und schon scheint wieder die Sonne.
Natürlich regnet es hier auch mal normal, aber das ist nicht spektakulär zu erzählen. Allerdings ist schwimmen gehen dabei total witzig. Man muss garnicht ins Wasser gehen! Habs dann aber doch getan, unabsichtlich.
Und nun zum Gewitter! Ich mag Gewitter ja. Ich winde es total spannend, Blitze zu beobachten und hier ist es für mich das Schlaraffenland: Jede Sekunde zuckt ein neuer Blitz vom Himmel, wobei es noch nicht mal laut ist, selbst wenn man genau ins Gewitter kommt. Es ist wirklich spektakulär! Leider hab ich davon kein Foto machen können, war auf einer Party mit meiner Familie.


Partys
Die berühmten Partys (weiß nicht, ob sie das wirklich sind) hier laufen im Großen und Ganzen immer ziemlich gleich ab. Es wird getrunken, gelacht, getanzt und laute Musik gehört. Nun gibt es aber kleine Unterschiede. Ich unterteile die Partys jetzt mal in drei Kategorien, die (meines Erachtens nach) eigentlich alles abdecken.

Partys, wie meine Brüder sie feiern stellen meist eine Sache in den Mittelpunkt: Das Trinken. Bier, Wodka, Whiskey und Cola sind die meistkonsumierten Getränke. Meistens ist der Zweck der Cola, sie zu trinken, bevor man nach hause geht, um den Biergeruch zu übertünchen und einen etwas nüchterner zu machen. Nur selten mischt man damit Coctails. Und der meistkonsumierte Coctail hier? Natürlich: Caipirinha! Dazu werde ich aber wannanders extra was schreiben ;)
Musik wird auf den Partys weniger gehört, vielleicht spielt einer mal Gitarre und man singt ein bisschen, aber sonst steht die Musik eher im Hintergrund. Dafür viel gebraucht: Shisha. Oder Wasserpfeife (da gibt es anscheinend einen Unterschied, aber von außen siet man den nicht). Tanzen tun die Leute auf solchen Partys auch eher weniger, aber manchmal hält es die mit der Zeit immer fröhlicher werdenden Leute nicht mehr auf dem Hintern. Sie machen noch viel mehr als tanzen, zum Beispiel fahren sie mit Einkaufswagen um die Wette, aber in der Hinsicht unterscheiden sie sich nicht viel von Deutschen.
Die Leute in meinem Alter feiern hier übrigens ähnlich! Komischerweise wird aber mehr geraucht oder getrunken - jedenfalls sagen die meisten, sie würden nicht trinken, aber ich habs gesehen. Ich habs gesehen! Jahaa! Aber längst nicht so viel wie meine Brüder und ihre Freunde.

Partys, wie meine Eltern sie feiern sind da etwas anders. Zwar wird auch getrunken, aber doch mehr Bier als anderes. Und es steht auch mehr die Musik im Mittelpunkt. Meist sind die Partys nämlich mit weniger Privat, als mit einem Auftritt eines Musikers verbunden. Es ist meist Volksmusik, manchmal von einer Tanzgruppe begleitet, oder eine Dame oder ein Herr, die sowas singen wie Hildegard Knef. Nicht, dass das jetzt schlecht wär, kann man sich ab und zu ja auch mal anhören, aber eben nicht gerade mein Musikgeschmack. Das ist aber nicht weiter Schlimm, weil die Partys meist eh nicht so lang dauern, höchstens bis eins. Es wird mäßig getrunken, meist noch etwas gegessen und schließlich getanzt.

Partys, wie meine Eltern und Brüder sie zusammen feiern sind auch eine gute Mischung aus den einzelnen Typen: Es wird viel getrunken, viel getanzt und eine moderne Band spielt Livemusik. Ich mag diese Partys Ja am liebsten! Vorallem gehen meist neben meinen Brüdern, mir und meinen Eltern auch noch sehr viele andere Familienmitglieder auf die Partys. Es ist immer super Stimmung, auch wenn es beim Tanzen verdammt warm ist! Das ist aber auch ein Nachteil der "Trachten", die man zu solchen Anlässen trägt: Bei Frauen sind es lange, weite Röcke und Blusen und bei Männern weite, in die Cowboystiefel gestopfte Hosen und lange Hemden, dazu meist noch ein Hut oder etwas ähnliches (Also Cowboyhut oder Schiebermütze). Demnächst gibt es wieder so eine Party und bis dahin wollen meine Tanten und Cousinen mir unbedingt noch den hier üblichen Tanz bis zur Perfektion beizubringen. Mal sehen was draus wird ;)

Donnerstag, 26. September 2013

Ein total normaler ganz anderer Tag in meinem neuen Zuhause

Total normal - mal ganz anders! Gut, so anders nun auch wieder nicht. Aber im Vergleich zu Deutschland gibt es eben doch ein paar Unterschiede, aber lest selbst:

Montag. Oder Dienstag. Oder ein anderer Tag.

6:00 - Ich wache meistens schon viel zu früh auf. Ein vorteil: Yay, noch eine viertel Stunde schlafen!

6:20 - Jetzt muss ich mich aber aufraffen. Ich ziehe mir meine wunderhübsche Schuluniform an, schlappe ins Bad neben an und wasche mir den Schlaf aus den Augen. Dann mach ich mich auf den Weg durchs Wohnzimmer zur Küche um zu frühstücken. Eigentlich besteht mein Frühstück nur auf einer Tasse kaltem Kakao; um diese Uhrzeit kann man einfach nichts vernünftiges essen. Vielleicht ein Keks.

6:45 - Ich packe noch schnell meine Schulsachen zusammen (bestehend aus Kuli, Bleistift, Radiergumme, Notizblock und Schulbuch - ja, nur ein Schulbuch), dann steige ich ins Auto. Der Weg zur Schule ist eigentlich zu kurz fürs Auto, aber zu Fuß zu lang und sowieso geht hier fast niemand jemals zu Fuß.

7:00/7:05 - Mal komm ich auf die Minute pünktlich, mal etwas zu spät. Aber das macht nichts, weil absolut alle mal zu spät kommen, allen vorran die Lehrer. Ich setzte mich auf meinen Stuhl, eher ein Stuhltisch - oder Tischstuhl?, vor eine Freundin.
Nun, manchmal ist der Lehrer schon da, manchmal nicht. Aber sobald er da ist, gehts los. Es gibt nicht diese Begrüßungszeremonie, die ich aus Deutschland gewöhnt bin: Alle bleiben sitzen und es gibt auch kein gesingsangtes "Guten Morgen" - beziehungsweise "Bom dia".
Jetzt geht es los mit drei Stunden Unterricht.

Der Unterricht ist ziemlich frontal. Zuerst schreibt der Lehrer oder die Lehrerin jede Menge an die Tafel (außer in Kunst, aber da lernen wir sowieso überhaut nichts), das man übertragen muss. Nur selten diktieren die Lehrer etwas, sind also ein wenig fleißiger als manche deutschen Lehrer. Soweit ist es für mich noch ziemlich einfach. Mal abgesehen von den Sauklauen mancher Professors, die das entschlüsseln unbekannter Wörter manchmal etwas schwierig macht.
Dann kommt die Erklärung zu dem Geschreibsel. Hier ist es für mich nicht ganz so einfach, weil ich einfach nicht mitbekomme, wann die Lehrer vom Thema abschweifen, und wann nicht. Aber den Stoff kriege ich meistens trotzdem grob mit.
Am einfachsten sind für mich die Naturwissenschaften, weil da so schön viel gezeichnet wird und weniger Buchstaben als Zahlen vorkommen; außer in Bio, das ist etwas kniffliger (Gene und Vererbung auf Portugiesisch ist nicht so einfach, wenn man nicht versteht, dass die Kuh schwarz zein soll und nicht gehörnt).  Geschichte ist eigentlich auch noch recht einfach, die meisten Worte kann ich mir da dann irgendwie irgendwoherleiten und "Holländer" und "Portugiesen" versteht man auch ganz schnell.
Schwieriger wird es allerdings dann bei Portugiesisch, das in Literatur, Schreiben und Gramattik unterteilt ist, und Sozialkunde und Philosofie. Eigentlich versteh ich da schon gar nichts mehr. Außer ein paar einzelne Worte!
Bleiben noch Kunst und Englisch. Beides für mich total einfach weil ich erstens zeichnen und zweitens Englisch kann! Die meisten in meiner Klasse können kein Englisch, lernen einfach nur auf die Tests das nötigste und vergessen es sofort wieder. Das einzige, was sie ausnahmslos alle sagen können ist "He is gay!"
Und damit wären wir bei der Pause (:

9:30 - Große Pause! Endlich. Zwischen den einzelnen 50-Minuten-Schulstunden gibt es keine Pausen, nur einen Lehrerwechsel, die sich die Klinke in die Hand geben. Darum sind Freistunden hier wirklich gern gesehen, denn sowas wie Aufsicht oder Verstretung gibt es nicht. Liegt auch daran, dass solce Freistunden immer sehr plötzlich auftauchen, das System mit Vertretungsplänen oder Krankmelden ist hier nicht in Kraft.
Also zurück zur Pause: Weil es, wie gesagt, um halb Sieben einfach zu früh ist um anständig zu essen (jedenfalls hier, in Deutschland ging das immer), ist es bei den meisten Leuten jetzt Zeit für ihr Frühstück. Um das Schulgelände herum sind unzählige Imbissbuden, die hälfte davon ist sogar auf dem äußeren Gelände der Schule - die mit einer Universität zusammenhängt, die auch teilweise der Grund für die vielen Essensmöglichkeiten ist. Man bekommt alles, was schnell geht: Von Eis über zahlreiche Getränke, belegte Brötchen und Obst (ich hab noch nie jemanden das essen sehen...) bis hin zu Hot Dogs, Burgern und frittiertem Zeug. Es gibt wahrscheinlich noch viel mehr, aber ich habe noch nicht alle Winkel der schuleigenen Fressmeile durchprobiert.
Wobei ich wirklich nur probiere. Hier mal ein Bissen, da mal ein Löffelchen, so schnorre ich mich durch. Aber ich brauche auch eigentlich nichts, schließich gibt es um halb eins schon Mittagessen. Die meisten Pausen verbringe ich also so wie in Deutschland auch: Auf den Gängen hängen, in Klassnzimmern sitzen und reden, Quatsch machen und sich unter Freunden ärgern. Jede Pause ist total witzig. Zu anfangs wurde ich von allen belagert, vollgequatscht und ausgequetscht, aber mittlerweile hab ich meinen Freundeskreis gefunden. Zum Glück! Denn zwischenzeitlich hab ich meine Freunde und Familie zuhause ziemlich vermisst, tu ich immernoch! Aber mi Freunden ist das alles ein wenig leichter.

12:10 - Schule aus! Nach drei Stunden vor und drei weiteren Stunden nach der Pause geht es jetzt endlich wieder nach hause. Mittlerweile hab ich ziemlichen Hunger. Ich werde nach hause kutschiert, wo auch sofort das Mittagessen auf mich wartet. Meistens esse ich mit meiner Gastmama und meinen beiden großen Brüdern zusammen, manchmal sind noch mein Gastpapa, Freunde meiner Brüder oder unsere Haushaltshilfe dabei. Mittags gibt es immer Warm. Und immer frisch gekocht und lecker. Nicht leckerer als zuhause, es ist einfach anders, aber genau so gut!

12:40 - Nach dem Mittagessen ist meistens erstmal Mittagspause angesagt. Meine Brüder müssen an manchen Tagen nachmittags zur Uni, Montags hab ich von 14:00 bis 17:00 Schule, aber bis halb zwei ist es immer ziemlich ruhig im Haus. Meine Mittage verbringe ich meistens mit Schlafen oder Lesen, beziehungsweise einer anderen ruhigen Beschäftigung nachgehen.

Nachmittags ist dann immer unterschiedlich. Montags und Mittwochs hab ich abends Tanzen, ansonsten treffe ich mich mit Freunden in der Stadt oder so. Hier gibt es leider nicht viel... nein, nichts, das man machen kann, also muss man Stadtbummeln, zusammen hocken und Tereré trinken und sich irgendwie anders beschäftigen. Meist redet man, hört Musik und trinkt bzw. isst.

Abends ist nicht mehr viel los. manchmal gehen meine Brüder weg, manchmal nehmen sie mich mit zu Freunden, wo man genau das gleiche macht wie nachmittags :D
Oder die Familie sitzt auf der Couch und schaut fern. Und sehr spät abends, in einer Zeitspanne zwischen 20:00 und 23:00 essen wir zu Abend. Meist essen wir einfach nur Sandwiches, manchmal bestellen wir uns Pizza oder machen Hot Dogs. Gesund ist es eigentlich nie wirklich ;)

Mein Alltag ist für mich mittlerweile ganz normal, aber am Anfang war ich machmal etwas verwirrt über die Gewohnheiten der Brasilianer.
Alles wird eher langsam angegangen, man trödelt rum und fährt immer in letzter Minute los, und wenn man ein wenig zu spät kommt ist es auch nicht tragisch! Manchmal verpennt man Sachen. Tja. Passiert. Meistens geht man einfach, wann man Lust hat, jetzt zum Beispiel sind auf einmal alle meine Leute weg und ich teile mir das Haus nur mit den zwei Katzen und dem Hund... Passiert! :D


                                  Und die sind auch nicht wirklich aktiv...

Oh! Fast hätt ichs vergessen: Die versprochenen Bilder von meinem ersten Sonnenuntergang, den ich mit der Kamera einfangen konnte! Es war wirklich sehr schön!!! <3



 So, und jetzt bin ich nach der ganzen Tipperei und Fotohochladerei ziemlich müde (: Ich wünsch euch allen ein schönes Wochenende!

Endlich da!

Nach einem kurzen, verschlafenen Flug kam ich in Campo Grande an, war endich fast am Ziel!
Es war eine herzliche Begrüßung und irgendwie tat es dann gut, sich von der Gastmama knuddeln zu lassen und ins Auto gesteckt zu werden. Der Prozess mit den Fotos und Händeschütteln, Küsschen hier, Küsschen da, war erstaunlicherweise ziemlich schnell übertsanden. Oder es kam mir nur so vor, weil ich so müde war.
Wir sind noch kurz was essen gegangen (hatte seit einem Frühstück um 4:00 Uhr örtlicher Zeit nichts merh gegessen - es war halb drei), und dann nochmal ins Auto und drei Stunden über schnurgerade Asphalt- und Schotterpiste gebrettert - mit Sonnenuntergang im Rücken.
Ich glaube, ich bin einfach nurnoch ins Bett gefallen und habe geschlafen, als wir dann endlich in meinem neuen Zuhause angekommen sind. Erst morgens hab ich dann gemerkt, dass ich sogar noch meinen Schlafanzug angezogen und geduscht hab ;)

                                 Meine Gastmutter Denilce und mein Gastvater Volmir (:

Langer Weg bis nach unten - in den Süden Brasiliens

Es war ein langer Wen bis hierher. Das wird mir jetzt erst richtig bewusst. Nicht nur die etwa 10100 Kilometer Luftlinie zwischen Dourados und Karlsruhe, auch die ganze Geschichte davor.
Angefangen mit dem vielen Papierkram und Kram den ich schreiben musste, manchmal verzweifelt bin, aber irgendwie doch schaffte. Dann traf ich das erste mal direkt auf AFS: Das Auswahlwochenende. War verdammt lustig und hat wahnsinnig viel Spaß gemacht, aber Schlaf bekommt man bei AFS generell wenig (;
Nicht schlimm, ich bin trotzdem mit Vorfreude auf die erste Vorbereitung gegangen; und meine Vorfreude wurde nicht enttäuscht! Wieder gute Dosis Spaß und ich viele Sachen mit auf den Weg genommen und mich dann sofort auf die zweite VB gefreut. Natürlich war auch die super, aber, wie gesagt, ist AFS zwar die coolste Sekte der Welt, verursacht aber heftigen, akuten Schlafmangel.
Egal, denn der Spaß und die Erfahrung machen es wett; genauso verging auch die länderspezifische Vorbereitung dann viel zu schnell, aber wenigstens einen langen Wegabschnitt hatte ich dann hinter mich gebracht (:

In der Schule ist vor den Ferien ja bekanntlich nix mehr los... Naja, diesmal war es genauso. Filme schauen, labern, frühstücken, reden, spielen, bis zum Sporttag. Am Wandertag in den Zoo und Minigolfen (True Story! So etwas macht man in den neunten Klassen Karlsruher Gymnasien) und dann, letzter Schultag! Endlich die blöden Zeugnisse, die verschwinden, was nicht schlimm ist, weil wir ja eh schon alle Noten wissen. Irgendwie ging das Verabschieden nicht weniger schnell rum als vor allen anderen Sommerferien, außer, dass einem noch ein paar mehr Leute viel Spaß wünschen. Vielen Dank hier nochmal an alle! (:

Ach, ich liebe Partys! Schon lustig, dass man bei Abschiedsfeiern immer so viel Spaß hat, obwohl es darum geht, dass jemand geht... aber ich find's super!
Es war eine wirklich schöne Party und auch hier will ich mich nochmal bei allen lieben Leuten bedanken, die gekommen sind! Und natürlich auch vielen Dank für die Geschenke (;
Ganz besonderer Dank hierbei gilt natürlich meinen Eltern dafür, dass sie das möglich gemacht haben (aber ehrlich Mama, kein Mensch war im Haus! Warum?? ;D)!

Ich hatte gedacht, es wäre schwerer weg zu fliegen, als zu packen, aber letztendlich tut es sich nicht viel. Mit drei Kilo mehr als empfohlen und Stau kamen wir (Mama, Papa, beste Freundin) dann in Frankfurt am Flughafen an. Erstmal Oma am Bahnhof abholen und dann Richtung Gate schlappen. Gate finden und warten mit AFS. Viel Warten und dann ein schwerer Abschied aber für Tränen ging es für mich zu schnell. Aber auch hier Danke an euch, die ihr mich bis zum Abflug begleitet (oder sollte ich 'geleitet' sagen?) habt!
Ein klein wenig Hektik und leichte Panikanflüge diverser Leute beim Einchecken, aber letztendlich kam alles mit und dann saßen wir irgendwie auch erstaunlich schnell im Flieger nach Sao Paulo. Die zwölf Stunden gingen erstaunlich schnell rum, aber die meiste Zeit habe ich auch geschlafen. Ich hatte gesagt, AFS verursacht Schlafmangel? Ja, das kommt jetzt: Ich hatte auf dem Flug anscheinend doch nicht so viel geschlafen und dann in Sao Paulo angekommen und erst mal etwa sechs Stunden IM Flughafen rumgegammelt... Die erste frische brasilianische Luft, die ich geschnuppert hatte, waren die Taxiabgase im Eingangsbereich des Flughafens (von der Stadt habe ich entsprechend viel gesehen). Schade, aber alles zu seiner Zeit. Irgendwann hatten wir dann genug Zeit totgeschlagen um zum Gammeln umzuziehen. Etwa 200 Meter zum nächsten Gate.